Verrat

Lk 22,1-6

Das Fest der Ungesäuerten Brote, das Pascha genannt wird, war nahe. Und die Hohepriester und die Schriftgelehrten suchten nach einer Möglichkeit, Jesus zu beseitigen; denn sie fürchteten sich vor dem Volk. Da fuhr der Satan in Judas, genannt Iskariot, der zu den Zwölf gehörte. Judas ging zu den Hohepriestern und den Hauptleuten und beriet mit ihnen, wie er Jesus an sie ausliefern könnte. Da freuten sie sich und kamen mit ihm überein, ihm Geld zu geben. Er sagte zu und suchte nach einer günstigen Gelegenheit, ihn an sie auszuliefern, ohne dass das Volk es merkte.

Text der Einheitsübersetzung der Bibel entnommen

 
Betrachtungsimpulse:

Wir stehen in der Passionszeit, jene Zeit vor Ostern, in der wir intensiver auf die Leidensgeschichte Jesu schauen. Sie beginnt mit dem Beschluss der religiösen Führung Israels, Jesus aus dem Weg zu räumen. Und gleitet über in die Bereitschaft des Judas Iskariot, Jesus zu verraten. In der ganzen Leidensgeschichte Jesu mag gerade diesem Beginn von allem wenig Aufmerksamkeit geschenkt werden. Und doch, so für sich gelesen, klingt er mächtig brutal. Mit einer ordentlichen Portion Gewalt gespickt: dem Willen, einen Menschen zu töten und die Bereitschaft, ihn zu verraten und auszuliefern. Zugleich ist das auch unserer Zeit nicht fremd: wir lesen von Krieg, von Terror, von Attentätern, von Ausbeutung und Menschenhandel… Und Jesus? Er weiß um seine Sendung. Und das sie genau „jetzt“ beginnt: er wird die Spirale der Gewalt durchbrechen und dem Hass die Liebe gegenüberstellen. Letztlich ist genau das unsere Erlösung: das letzte Wort hat die Liebe, wenn Jesus zum ewigen Leben aufersteht. Und da er diesen Weg für uns gebahnt hat, können auch wir ihn gehen und leben…

* Komm vor Gott, werde still und öffne ihm dein Herz…

* Schau auf die Liebe Jesu, der sich nicht scheut, der Gewalt entgegenzustellen…