Pfingstfest

„Feuer und Flamme, lebendiges Licht, komm, Heil‘ger Geist, der die Nacht durchbricht.
Feuer und Flamme, verborgen und stark, du bist bei uns, was auch kommen mag.

Wie ein Feuer in der Nacht, wie ein Hirt bei seiner Herde wacht,
wie das Morgenlicht am Horizont, wie ein Freund zum Freunde kommt.
Wie die Brücke überm Fluss, wie des Windes zarter Kuss,
wie der Friede, den Gott verheißt, so bist du, o Heil‘ger Geist.

Feuer und Flamme, lebendiges Licht, komm, Heil‘ger Geist, der die Nacht durchbricht.
Feuer und Flamme, verborgen und stark, du bist bei uns, was auch kommen mag.

Wie der Quelle helles Lied, wie der blind Geborne glaubend sieht,
wie der Lahme vor Freude springt und der Stumme Hymnen singt.
Du, der Friedensmut im Streit, du der Tröster in der Zeit,
du der Sturm, der uns befreit, komm herab, o Heil‘ger Geist.

Feuer und Flamme, lebendiges Licht, komm, Heil‘ger Geist, der die Nacht durchbricht.
Feuer und Flamme, verborgen und stark, du bist bei uns, was auch kommen mag.

Wärme du, was kalt und hart, löse, was verkrümmt in sich erstarrt,
heile du, wo Krankheit quält, lenke, was den Weg verfehlt.
Ohne dein lebendig Wehn kann im Menschen nichts bestehn,
kann nichts deinem Wirken dienstbar sein. Heil’ger Geist kehr bei uns ein!“

Heiliger Geist, du bist das Herz der Gnade. Du rührst uns Menschen an und bringst uns zu uns selber
und über uns selbst hinaus. Du lässt unser Herz in deinem Takt schlagen – in Glaube, Hoffnung und
Liebe. Du bist der Geist des Lebens und der Lebendigkeit. Du schenkst uns die Leidenschaft, mit Jesus zu gehen – dem Vater entgegen. Du führst uns durch alle Schwierigkeiten und Hindernisse hindurch.
Du bist der große Strom, der alles in sich hineinziehen möchte und zurückfluten in die heimatliche Quelle und Mündung.
Wie alle echte Intimität, so beruht auch die Intimität mit dir, Heiliger Geist, auf der vertrauensvollen Hingabe und Offenheit. Du zwingst uns nicht zum Glück und nicht zur erfüllten Verwirklichung unseres Selbst. Dir geht es um den Dialog, um einen echten Dialog, auch wenn die schöpferische Kraft nur von dir ausgeht und uns anrührt. Rühre uns immer neu an!
Intimität bedarf der Sorge und Pflege, einer ehrfürchtigen Behutsamkeit und Wachheit.
Wir müssen feinfühlig sein, sensibel für dich, damit wir deine vielen inneren Anregungen und Weisungen, diese leisen Sendungen, deine zarte und vornehme Verhaltenheit wahrnehmen.
Immer dürfen wir im Dialog mit dir bleiben.
Manchmal fällt dein Licht wie ein Blitz in uns Menschen und manchmal bringst du uns trotz einer schweren Last in Bewegung. Wir wollen achtsam sein für dein Wirken. Heiliger Geist werde du immer mehr unser Mittelpunkt, dass wir ganz bezogen auf dich hin leben lernen. Nur mit dir zusammen sind wir wirklich Menschen. Bleibe du unsere Sehnsucht. 

Heiliger Geist, du machst uns alltagstauglich und krisentauglich, wenn wir mit deinen Gaben leben: Friede, Freude, Geduld, Ausdauer, Hoffnung, Zuversicht, positive Ausblicke, gute Gedanken, Liebe in allen Facetten, Mut, Licht, Miteinander, Einsatzbereitschaft, Stärke, Durchhaltevermögen, gute Einfälle, Ideen und deine Inspirationen und die Lebendigkeit, sie umzusetzen, Trost, Sicherheit, Vertrauen, Erfrischung in aller Müdigkeit……
Heiliger Geist, gib uns Strahlkraft für uns selber und für andere. Lass uns zu Menschen werden, die eine wohltuende Atmosphäre schaffen – der Gottesliebe und Menschenfreundlichkeit.
Amen.
(frei nach Alfred Delp)

Bild: www.heidi-esch.de                                                     Zitat: Andreas Schätzle, Lied im ö Gotteslob 842