Offensein

Komm Heiliger Geist

„Komm, Geist, Geist des Vaters und des Sohnes.
Komm, Geist der Liebe, Geist der Kindschaft,
Geist des Friedens, der Zuversicht, der Kraft und der heiligen Freude.
Komm, du geheimer Jubel in den Tränen der Welt.
Komm, du siegreiches Leben im Tod der Erde.
Komm, du Vater der Armen, du Beistand der Bedrängten.
Komm, du Licht der ewigen Wahrheit.
Komm, du Liebe, die in unsere Herzen ausgegossen ist.
Wir haben nichts, das dich zwingen könnte.
Aber darum sind wir zuversichtlich.
Unser Herz fürchtet im geheimen, dass du kommst,
weil du selbstlos bist und fein, weil du anders bist als unser Herz.
Aber das ist uns eigentlich die festeste Verheißung, dass du dennoch kommst.
So komm also, komm täglich neu und mehr.
Auf dich vertrauen wir.
Worauf könnten wir sonst vertrauen?
Dich leiben wir, weil du die Liebe selber bist.
In dir haben wir Gott zum Vater, weil du in uns rufst:
Abba, lieber Vater.
Wir danken dir, du Lebendigmacher, du Heiliger Geist,
dass du in uns wohnst, dass du selbst das Siegel des lebendigen Gottes
in uns hast sein wollen, das Siegel, dass wir sein Eigentum sind.
Bleib bei uns. Verlass uns nicht. Nicht im bitteren Kampf des Lebens.
Und nicht am Ende, wo uns alles verlässt.
Komm, Heiliger Geist. Veni, Sancte Spiritus.“

Karl Rahner

Heiliger Geist, damit du bei mir ankommen und bleiben kannst,
möchte ich mich öffnen, will ich ganz offen sein und wenn ich
es zu wenig bin, dann hilf doch ein bisschen nach.
Fülle mich, erfülle mich mit deiner göttlichen Liebe,
die alles Begreifen übersteigt und gib, dass ich sie „fassen“ kann.
Heiliger Geist, ich vertraue auf deine Zärtlichkeit und auf deine Stärke,
mit der du mir helfen kannst, alle Schwierigkeiten zu überwinden.
Du wehst wo du willst und wie du willst…
Ich bin offen für dich, ich erwarte dich….
Birg mich in deiner göttlichen Hand und alles wird gut.

Textzitat von Karl Rahner aus:
Andrea Schwarz, „Windhauch Feueratem“, Herder 2014