
In der Woche vor dem Weihnachtsfest singt und betet die Kirche in ihrer Liturgie die sogenannten
O-Antiphonen. Wir wollen auf unsere Art und Weise mitbeten.
O Weisheit aus dem Mund des Höchsten,
die Anfang und Ende umfasst und alles mit Kraft und Milde durchwaltet.
Komm, zeig uns den Weg der Einsicht!
Du bist die Weisheit in Person, Herr. In deiner Nähe zu sein, erfüllt mich mit Ergriffenheit.
Du bist der Meister, ich bin dein*e Schüler*in. Von dir und bei dir kann ich lernen,
lernen, wie das Leben gelingt. Lernen durch Schauen, durch Hören, durch Dich-erleben!
Lernen, wenn ich still bin vor dir, wenn ich in der Heiligen Schrift lese, wenn ich deine
Worte und Gesten aufnehme, wenn ich jetzt auf deine Gegenwart achte, wenn ich mir
bewusst mache, dass du in meinem Leben wirkst und in es hineinwirkst.
Komm, damit ich dir danken kann und dass ich dir Folge auf deinem Weg!
O Adonai, du starker Gott, Führer des Hauses Israel.
Du bist dem Mose im Feuer des Dornbusches erschienen
und hast ihm auf dem Sinai das Gesetz gegeben.
Komm, rette uns mit hocherhobenem Arm!
Adonai, Israel, Mose, Sinai, Gesetz – das ist mir alles nicht so vertraut, weil ich Christ*in bin und diese Ausdrücke zur deiner Vorgeschichte gehören, Herr.
Du bist Jesus, Christus auf dem Berg der Seligpreisungen und der Bergpredigt.
Die Kirche ist dein Volk, zu dem ich gehöre. „Liebt einander wie ich euch geliebt habe!“ – das ist die Maxime, die du uns mitgegeben hast und immer neu ins Herz legst.
Komm, sei du mein „barmherziger Samariter“, rette mich und ich danke dir für dein Erbarmen!