Gott – Sucher

Mt 2,1-12

Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, siehe, da kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem. Er ließ alle Hohepriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Christus geboren werden solle. Sie antworteten ihm: in Betlehem in Judäa; denn so steht es geschrieben bei dem Propheten: Du, Betlehem im Gebiet von Juda, / bist keineswegs die unbedeutendste / unter den führenden Städten von Juda; / denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, / der Hirt meines Volkes Israel. Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen genau sagen, wann der Stern erschienen war. Dann schickte er sie nach Betlehem und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach dem Kind; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige! Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und siehe, der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen. Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar. Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.

Text der Einheitsübersetzung 2016 der Bibel entnommen

 
Betrachtungsimpulse:

An Epiphanie, oder dem Fest der Hl. 3 Könige, feiern wir die Ankunft der Weisen an der Krippe Jesu – und damit die Offenbarung Gottes vor den Heiden. Die Sterndeuter sind für mich Menschen, die suchen. Suchende, die ihrer inneren Sehnsucht folgen, weil sie merken, dass es mehr geben muss. Diese Sterndeuter haben sich auf den Weg gemacht. Wie lange sie unterwegs waren, was sie erlebt haben, ob sie Entbehrungen auf sich nehmen mussten, … das steht nirgendwo geschrieben (außer in fantasievollen Geschichten). Aber sie haben sich auf den Weg gemacht. Sie haben gesucht, sind dem Stern gefolgt. Und dann wurden sie tatsächlich fündig. Sie kamen an. Sie haben in einem unscheinbaren Neugeborenen den erkannt, den sie suchten, den König. Die Sterndeuter sind in diesem Sinne durchaus Figuren, die das christliche Leben charakterisieren. Ein Christ ist ein Mensch, der Gott sucht. Wir machen uns auf den Weg, ihm zu begegnen, ihm zu huldigen. Der Weg mag manchmal hell und klar vor uns liegen, oft aber scheint er dunkel und verworren und es überkommen uns Zweifel. Wenn wir finden dürfen, ankommen bei Gott, dürfen wir huldigen, verweilen. Und schon finden wir uns wieder als Reisende auf dem Weg wieder, von neuem Gott suchend in unserem Leben…

* Was bewegt dich, Gott zu suchen? Auf welche Weise suchst du? Oder in welche Richtung?

* Kannst du dein Leben als Gottsuchende/r sehen? Gibt es Etappen, in denen du finden durftest, ankommen?

* Was bedeutet für dich, ein/e Suchend/e zu sein? Macht es dir angst? Ist es aufregend? Mühsam? Oder erfährst du darin Freiheit, in deiner ganz eigenen Eigenart ernst genommen zu sein von Gott?