Gott begegnen – Teil 3 von 4

Joh 3,1-14

Es war da einer von den Pharisäern namens Nikodemus, ein führender Mann unter den Juden. Der suchte Jesus bei Nacht auf und sagte zu ihm: Rabbi, wir wissen, du bist ein Lehrer, von Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, wenn nicht Gott mit ihm ist. Jesus antwortete ihm: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht von oben geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen. Nikodemus entgegnete ihm: Wie kann ein Mensch, der schon alt ist, geboren werden? Kann er etwa in den Schoß seiner Mutter zurückkehren und noch einmal geboren werden? Jesus antwortete: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus dem Wasser und dem Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; was aber aus dem Geist geboren ist, das ist Geist. Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von oben geboren werden. Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist. Nikodemus erwiderte ihm: Wie kann das geschehen? Jesus antwortete: Du bist der Lehrer Israels und verstehst das nicht? Amen, amen, ich sage dir: Was wir wissen, davon reden wir, und was wir gesehen haben, das bezeugen wir und doch nehmt ihr unser Zeugnis nicht an. Wenn ich zu euch über irdische Dinge gesprochen habe und ihr nicht glaubt, wie werdet ihr glauben, wenn ich zu euch über himmlische Dinge spreche? Und niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen außer dem, der vom Himmel herabgestiegen ist: der Menschensohn.

Text der Einheitsübersetzung 2016 der Bibel entnommen

 

Betrachtungsimpulse:

Nikodemus ist Pharisäer, also ein gläubiger und frommer Mensch. Er sucht Jesus auf und kommt mit ihm ins Gespräch. Nikodemus hat seine Zweifel an der Person Jesu und es fällt ihm schwer zu verstehen, was Jesus ihm sagen will. Und doch ist Nikodemus einer, der in Jesus Gott begegnet ist. Diese Geschichte kann uns zeigen, wie einfach und unscheinbar eine Gottesbegegnung sein kann. Nikodemus nimmt seine eigenen Fragen ernst und wendet sich damit an den, der sie ihm beantworten kann – auch wenn Nikodemus diese Antworten nicht gleich auf Anhieb versteht. Doch er setzt sich damit auseinander, ist offen für Antworten, die seinen bisherigen Horizont übersteigen. Er ist in all seinem Fragen und Zweifeln offen für Jesus – und in ihm offen für Gott. Dies ist gewiss eine unscheinbare Gotteserfahrung, und zugleich eine, die uns alltäglich zuteil werden kann, wenn wir uns eben mit unserem Fragen und Suchen ausstrecken nach dem, bei dem Antwort ist…

* Wohin wendest du dich mit deinen Zweifeln, Fragen und Suchen?

* Betrachte das Gespräch des Nikodemus mit Jesus. Kannst du für dich darin ein Wort finden, das dich anspricht?

* Nimm dir Zeit und komm ins Gespräch mit Jesus über das, was dein Herz bewegt…