Gott begegnen – Teil 2 von 4

Ps 16

Behüte mich, Gott, denn bei dir habe ich mich geborgen!
Ich sagte zum HERRN: Mein Herr bist du, mein ganzes Glück bist du allein.
An den Heiligen, die im Land sind, an den Herrlichen habe ich all mein Gefallen:
Zahlreich sind die Schmerzen derer, die einem anderen Gott nacheilen. Ich will ihre Trankopfer von Blut nicht spenden, ich nehme ihre Namen nicht auf meine Lippen.
Der HERR ist mein Erbanteil, er reicht mir den Becher, du bist es, der mein Los hält.
Die Messschnur fiel mir auf liebliches Land. Ja, mein Erbe gefällt mir.
Ich preise den HERRN, der mir Rat gibt, auch in Nächten hat mich mein Innerstes gemahnt.
Ich habe mir den HERRN beständig vor Augen gestellt, weil er zu meiner Rechten ist, wanke ich nicht.
Darum freut sich mein Herz und jubelt meine Ehre, auch mein Fleisch wird wohnen in Sicherheit.
Denn du überlässt mein Leben nicht der Totenwelt; du lässt deinen Frommen die Grube nicht schauen.
Du lässt mich den Weg des Lebens erkennen. Freude in Fülle vor deinem Angesicht, Wonnen in deiner Rechten für alle Zeit.

Text der Einheitsübersetzung 2016 der Bibel entnommen

 
Betrachtungsimpulse:

Der Beter des Psalms ist mit Gott vertraut. Er wendet sich direkt an Gott als ein DU. Der Beter muss Gott erfahren haben – wie auch immer – und macht diese Erfahrung zum Fundament seines Lebens, auf das er nun aufbaut. Er birgt sich in Gott; opfert keinen anderen Göttern; preist den Herrn; hält sich Gott vor Augen – weiß Gott an seiner Seite… Freude, Wonne und Jubel, die der Beter erlebt, sieht er als Gabe Gottes an.

Dieses Gebet – der Psalm 16 – berührt mein Herz und weckt die Sehnsucht, diese Vertrautheit mit Gott zu erleben. Dabei muss die Erfahrung Gottes gar keine spürbare sein im Sinne eines überwältigenden Ereignisses. Auch der Beter spricht von den „Nächten“ und vielleicht dürfen wir darin Zeiten der Glaubenskrise erahnen. Was ich interessant finde, ist, das der Beter selbst den Schritt auf Gott hin tut: er birgt sich in Gott; er sagt zu Gott „Mein Herr bist du!“; er preist den Herrn; er hält sich Gott beständig vor Augen; … Gott begegnen ist oft kein überwältigendes, außerordentliches Ereignis. Der Beter des Psalm 16 weiß Gott an seiner Seite. Gott begegnen ist oft ein stilles Einkehren in Gottes Gegenwart durch das Gebet, durch das Innehalten und sich Bewusstwerdens dieser Gegenwart Gottes. Versuchen wir es…

* Betest du regelmäßig? In welcher Form?

* Wo und wie erlebst du Gott?

* Bete den Psalm 16 und ergänze in mit deinen eigenen Worten und Anliegen…

* Komm einfach in Gottes Gegenwart…