Gott begegnen – Teil 1 von 4

Gen 28, 10-19

Jakob zog aus Beerscheba weg und ging nach Haran. Er kam an einen bestimmten Ort und übernachtete dort, denn die Sonne war untergegangen. Er nahm einen von den Steinen dieses Ortes, legte ihn unter seinen Kopf und schlief dort ein. Da hatte er einen Traum: Siehe, eine Treppe stand auf der Erde, ihre Spitze reichte bis zum Himmel. Und siehe: Auf ihr stiegen Engel Gottes auf und nieder. Und siehe, der HERR stand vor ihm und sprach: Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks. Das Land, auf dem du liegst, will ich dir und deinen Nachkommen geben. Deine Nachkommen werden zahlreich sein wie der Staub auf der Erde. Du wirst dich nach Westen und Osten, nach Norden und Süden ausbreiten und durch dich und deine Nachkommen werden alle Sippen der Erde Segen erlangen. Siehe, ich bin mit dir, ich behüte dich, wohin du auch gehst, und bringe dich zurück in dieses Land. Denn ich verlasse dich nicht, bis ich vollbringe, was ich dir versprochen habe. Jakob erwachte aus seinem Schlaf und sagte: Wirklich, der HERR ist an diesem Ort und ich wusste es nicht. Er fürchtete sich und sagte: Wie Ehrfurcht gebietend ist doch dieser Ort! Er ist nichts anderes als das Haus Gottes und das Tor des Himmels. Jakob stand früh am Morgen auf, nahm den Stein, den er unter seinen Kopf gelegt hatte, stellte ihn als Steinmal auf und goss Öl darauf. Dann gab er dem Ort den Namen Bet-El – Haus Gottes – . Früher hieß die Stadt Lus.

Text der Einheitsübersetzung 2016 der Bibel entnommen

 
Betrachtungsimpulse:

Jakob war unterwegs nach Haran. Er hatte ein Ziel, das er erreichen wollte. Das er in der Nacht – im Traum – Gott begegnen würde, hat ihn überrascht. Jakob ist in der Bibel eine durchaus schillernde Person. Er gilt als Patriarch des Volkes Israels und hat dadurch eine hervorragende Stellung. Doch bei genauerem Hinsehen, kann man in der Bibel entdecken, das auch Jakob ein all zu menschlicher Mensch war. Ein kleiner Gauner sogar (wenn ich mir diesen Ausdruck erlauben darf). Nun ist Jakob also unterwegs. Mittellos, oder wenigstens mit geringer Habe. Als Kopfpolster dient ihm ein Stein. In der Nacht aber träumte er und begegnete Gott. Gott segnet ihn und spricht ihm eine große Zukunft zu. Und was mich am meisten beeindruckt: er spricht ihm seine bleibende Nähe zu. Jakob erwacht und erschauert. Er fürchtete sich sogar. Gott zu begegnen hat für Jakob nichts romantisches. Und doch ist er überwältigt. Er baut ein Steinmal – mit dem wenigen was er hat, sein Kopfpolster-Stein. Er gibt Zeugnis für Gottes Gegenwart und diese Erfahrung. Und mit dieser Erfahrung beginnt etwas Neues für Jakob, sodass er den Namen der Stadt ändert. Jakob geht seinen Weg weiter, mit einer Verheißung im Herzen.

* Hast auch du schon einmal eine besondere Gotteserfahrung gemacht?

* Lies die Verheißung, die Gott an Jakob sprach, und wisse dich selbst angesprochen. Was bedeutet das für dich?

* Rede mit Gott über alles, was dich bewegt. Bringe deine Gedanken vor ihn…