
Das Gemälde stellt den hl. Dominikus und die hl. Rosa von Lima
mit Jesus und Maria dar und befindet sich im Zisterzienserstift
Stams in Tirol.
8. August: Gedenktag des hl. Dominikus – ein bekannter Dominikaner unserer Zeit
ist Kardinal Christoph Schönborn – in einer seiner Predigten heißt es:
LUKAS 1,39-56
In diesen Tagen machte sich Maria auf den Weg
und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa.
Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte
Elisabet. Und es geschah, als Elisabet den Gruß
Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib.
Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt
und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du
unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht
deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter
meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe,
in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte,
hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.
Und selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt,
was der Herr ihr sagen ließ.
Dieses Evangelium kann helfen, die ganz berechtigte Liebe
zur Mutter Jesu in gesunde biblische Bahnen zu lenken.
Denn der Besuch Marias bei Elisabeth ist das älteste Zeugnis
einer echten Marienverehrung. Elisabeth freut sich,
dass auch Maria ein Kind erwartet. Aber sie spürt,
dass dieses Kind eine unvergleichliche Bedeutung hat:
„Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?“
Die Verehrung Mariens ist in diesem einfachen
Wort begründet: Sie ist „die Mutter meines Herrn“.
Und Elisabeth bewundert Maria für ihr Vertrauen,
sich auf Gottes Plan eingelassen zu haben:
„Selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt,
was der Herr ihr sagen ließ.“
Das ist ein guter Grund, Maria zu verehren.
Es gibt kaum ein Gebet, das weltweit so oft gesprochen
oder auch gesungen wird wie das Ave Maria.
Es besteht aus zwei Teilen, einem Lob und einer Bitte.
Das Lob beginnt mit dem Gruß des Engels an Maria:
„Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr
ist mit dir.“ Daran schließt der Gruß der Elisabeth an.
Der zweite Teil ist die Bitte um den Beistand Mariens
im Leben und im Sterben: „Heilige Maria, Mutter Gottes,
bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes.“
Lob und Bitte gehören zusammen. Sie drücken beide ein
tiefes Vertrauen zu Maria aus, ja eine Verehrung
ganz besonderer Art.
(Auszug aus der Predigt zum 15. August 2021)