Bernhard

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Bernhard von Clairvaux – Wir feiern am 20. August sein Gedenkfest. Er hat sehr viele Texte
über die Beziehung zu Gott und Gottes zu uns geschrieben.

Hier ist etwas zum betenden Meditieren:

Er ist schon da!
Der dich getragen, geprägt, geführt und befreit hat.
Er ist schon dort.
Geh mit ihm.
Erfahr ihn, wie du es nie geglaubt.
Er ist schon dort.
Der dich in Ungeahntes, Neues führt.
Er ist schon dort.
Geh – du bist
nicht verlassen.

Offen liegt das Verborgene des Herzens Jesu durch die Öffnungen des Leibes,
offen liegt jenes große Geheimnis der Güte,
offen liegt „die barmherzige Liebe unseres Gottes,
in der er uns besucht hat als das aufstrahlende Licht aus der Höhe“ (Lk 1,78).

In der Fülle der Gnade ist er mit uns,
in der Fülle der Herrlichkeit werden wir mit ihm sein.
Er steigt herab, um denen nahe zu sein,
deren Herz betrübt ist, um mit uns zu sein in unserer Trübsal.
Es wird aber der Tag kommen,
an dem „wir auf den Wolken Christus entgegen in die Luft entrückt werden
und so immer beim Herrn sein werden (Thess 4,16).
Bis dahin müssen wir uns jedoch bemühen,
ihn bei uns zu haben, damit er,
der uns der Heimat wiedergeben soll,
unser Wegbegleiter ist, vielmehr, damit der unser Weg ist,
der dann unsere Heimat sein wird.

Bei seinem ersten Werk gab Gott mir mich;
bei seinem zweiten sich selbst.
Und da er sich gab, gab er mich mir zurück.
Gegeben also und zurückgegeben,
schulde ich mich für mich
und schulde mich doppelt.
Was aber werde ich Gott vergelten für ihn selbst?
Denn wenn ich mich auch tausendmal schenken könnte,
was bin ich vor Gott?

Für den geistlichen Menschen ist das Kreuz die Liebe.
An diesem Kreuz im Herzen des geistlichen Menschen hängt nämlich
Christus jeden Tag, denn die Tatsache, dass er sich unseretwegen herabließ,
das Kreuz zu besteigen, lädt uns zur Vollkommenheit seiner Liebe ein.

Die Knechtsgestalt aber, in der er gelitten hatte und gestorben war,
erhob er nach der Auferweckung über alle Himmel und alle Chöre der Engel
bis zur Rechten des Vaters.
Was könnte gütiger sein als diese Anordnung,
wo der Tod vom Sieg verschlungen wird,
wo sich die Schmach des Kreuzes in Herrlichkeit wandelt,
so dass die Heiligen über sie sprechen können:
„Ich will mich allein des Kreuzes Jesu Christi, unseres Herrn, rühmen“ (Gal 6,14),
und wo sogar die Niedrigkeit der fleischlichen Natur
aus dieser Welt zum Vater hinübergeht?