Anbetung

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Die Praxis der Anbetung ist nicht schwer.
Anbetung ist ein behutsames Verweilen in der Gegenwart des Herrn,
ein Ausruhen im Strahlenglanz Seines eucharistischen Angesichts,
Nähe zum eucharistischen Herzen.
Wörter sind manchmal hilfreich, aber nicht notwendig, ebenso Gedanken.

Wer im Geist und in der Wahrheit anbeten will, ist vor dem Herrn da mit einem in Liebe entflammten Herzen,
einem Herzen, das froh ist in Seiner Gegenwart zu verweilen, schweigsam und still, nur damit beschäftigt,
IHN zu lieben und Seine Liebe zu empfangen.
Obwohl das nicht schwer ist, ist es trotzdem Sein Geschenk an jene, die ihn darum bitten.

Herr, schenke mir, dich liebevoll anzubeten. Erfülle mich mit deinem Heiligen Geist, dass ER in mir und durch mich dich anbetet, lobpreist und verherrlicht. Gott Vater, du suchst all jene, die dich im Geist und in der Wahrheit anbeten – hier bin ich, um mich mit deinem Sohn zu verbinden, damit ich ganz Anbetung sein kann – ganz Liebe – ganz Hingabe. Ich bin einfach hier und bin offen und warte vertrauensvoll….

Anbetung ist ein nüchternes Gebet, weil sie nur auf Glauben beruht.
Aus dem Glauben erhebt sich die lautere Flamme der Hoffnung,
und aus der Flamme der Hoffnung entzündet ER im Menschen einen großen Brand der Liebe –
ER teilt ihm das Feuer mit, das in Seinem eucharistischen Herzen lodert.
Das Feuer göttlicher Liebe zerstört nicht, was ER erschaffen hat:
die Seele des Menschen nach Seinem Bild und Gleichnis.
Es läutert diese Seele und brennt nur das weg, was Seiner unendlichen Heiligkeit und mit der Lauterkeit
Seines Wesens unvereinbar ist.
Die Seele wird aber durchaus nicht vernichtet.
Sie bleibt auch inmitten der läuternden Flammen göttlicher Liebe ganz und gar fähig,
zu glauben, zu hoffen und IHN zu lieben.
Damit das geschehen kann, genügt es, dass sich die Seele Seiner Liebe darbietet und
demütig, friedvoll und still bleibt, während Er sie in Seiner Gegenwart läutert und verwandelt.

Herr, ich komme in deine Gegenwart im Hier und Jetzt.
Manchmal komme ich auch vor deinen Tabernakel – in deine besondere Gegenwart.
Bitte bewirke in mir, was ich alleine nicht tun kann! Leite mich von Innen her – ich will aus ganzem Herzen!

Das schlichte Gebet der Anbetung macht den Christen tauglich,
als echter Christ zu leben,
indem es ihm ein reines Herz verleiht und alles korrigiert, was mit Seinem Herzen nicht vereinbar ist.
Um Dunkelheit zu überwinden,
wird  der Herr Seinen Gläubigen ein klares Licht geben,
mit dem sie ihre Schritte ordnen und erkennen können,
welche Entscheidungen Sein Herz erfreuen.
Er schenkt die Entschlossenheit und Stärke im Christsein.

Die in Seiner Gegenwart verbrachte Zeit ist keine vergeudete Zeit.
Sie ist der Grund und die Stütze eines jeden Wortes, das Menschen als Christen sprechen wollen.
Sie ist das Geheimnis eines christlichen Handelns, das übernatürlich fruchtbar ist,
und das Frucht bringen wird, die nicht vergeht.

Herr, auf diese Weise möchte ich mit dir zusammenarbeiten und zusammenwirken.
Ich danke dir, dass du mir die Freiheit des Miteinander lässt – und in Freiheit gebe ich dir – an der Hand deiner Mutter Maria, der Anbeterin schlechthin, mein Ja und immer neu – mein Ja.

 

frei nach einem Text aus „IN SINU JESU“ (Patrimonium-Verlag 2019)